Ein Schlüssel zu mehr Zufriedenheit und Produktivität durch Flow im Job und im Beruf.

In unserer Arbeitswelt, in der Multitasking und ständige Erreichbarkeit oft als Maßstab für Produktivität gelten, rückt ein Konzept immer stärker in den Fokus. 

Das verspricht, sowohl die Arbeitszufriedenheit als auch die Leistungsfähigkeit erheblich zu steigern: Der Flow-Zustand, ein Konzept, das von Mihály Csíkszentmihályi entwickelt wurde. 

Doch was genau ist Flow, und wie können wir ihn in unserem beruflichen Alltag erreichen?

Was ist Flow?

Flow, ein Begriff geprägt von Mihaly Csikszentmihalyi , beschreibt einen Zustand vollkommener Vertiefung und Aufgehen in einer Tätigkeit. 

Charakteristisch für den Flow ist das Gefühl, dass unsere Handlungen mühelos vonstattengehen, begleitet von einer tiefen Zufriedenheit und dem Verlust des Zeitgefühls. 

Wichtig dabei ist die Balance zwischen den Anforderungen der Aufgabe und den eigenen Fähigkeiten: Ist eine Aufgabe zu leicht, führt sie zu Langeweile; Ist sie zu schwer, zu Angst oder Stress.

Mentale Aspekte des Flow-Zustands

Aus mentaler Sicht ist Flow mehr als nur tiefes Eintauchen in eine Aufgabe; Er vereint Selbstbewusstsein und intrinsische Motivation. 

Es ist ein Zustand, in dem das Bewusstsein für sich selbst schwindet und Handlung sowie Bewusstsein nahtlos ineinander übergehen. 

Ein Mentalcoach würde betonen, dass Flow das Ergebnis eines mentalen Zustands ist, der durch Selbstreflexion, Zielklarheit, eine positive Einstellung und die Anwendung der Flow-Theorie nach Mihály Csíkszentmihályi gekennzeichnet ist.

Die Vorteile von Flow im Beruf

Die Forschung zeigt, dass Menschen im Flow-Zustand nicht nur produktiver sind, sondern auch eine höhere Arbeitszufriedenheit und Kreativität aufweisen. 

Dies liegt daran, dass Flow mit einem erhöhten Engagement für die Arbeit, einer gesteigerten Konzentration und dem Gefühl der Kontrolle über die eigene Tätigkeit verbunden ist. 

Überdies ist Arbeit im Flow-Zustand intrinsisch motivierend , das heißt, die Tätigkeit selbst wird als belohnend empfunden, unabhängig von externen Belohnungen oder Anerkennungen.

Strategien für mehr Flow im Job

  • Passende Herausforderungen wählen: Die Aufgabe sollte weder über- noch unterfordern. Das richtige Maß an Herausforderungen hält die Motivation hoch, fördert das Eintauchen in die Tätigkeit und verhindert das Gefühl der Langeweile durch Unterforderung.
  • Klare Ziele setzen: Eindeutige, erreichbare Ziele geben Orientierung und es, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren sowie unmittelbares Feedback über den eigenen Fortschritt zu erhalten, was Kernpunkte der Flow-Theorie sind.
  • Ablenkungen minimieren, um Überforderung und Unterforderung zu vermeiden und somit einen idealen Zustand für Flow-Erlebnisse zu schaffen. Um in den Flow-Zustand zu gelangen, ist es wichtig, Störungen und Unterbrechungen so weit wie möglich zu reduzieren und dabei das Maß der Herausforderungen im Auge zu behalten, um weder Über- noch Unterforderung zu erleben. Dazu gehört, Benachrichtigungen auszuschalten und Zeiten für konzentriertes Arbeiten festzulegen.
  • Multitasking vermeiden: Konzentriere dich in jeder Hinsicht auf eine Aufgabe, um den Flow zu kommen, einen Zustand, der durch intrinsische Motivation gefördert wird. Multitasking führt dazu, dass die Aufmerksamkeit ständig springt und verhindert so den Eintritt in den Flow-Zustand.
  • Regelmäßige Pausen einlegen: Kurze Pausen helfen, die Konzentration aufrechtzuerhalten und ermöglichen es dem Gehirn, sich zu erholen und für neue Herausforderungen bereit zu sein, was entscheidend ist, um Flow-Erlebnisse zu fördern.
  • Persönliche Interessen und Stärken einbringen: Tätigkeiten, die den eigenen Interessen und Stärken entsprechen, fördern das Eintauchen in die Arbeit und erhöhen die Wahrscheinlichkeit, Flow zu erleben.

Erfahrung mit Anna: Ein Praxisbeispiel

Als Annas (Name geändert) Mentalcoach hatte ich das Privileg, ihre Reise zur Entdeckung des Flow-Zustands und dessen Auswirkungen auf ihre Arbeitsweise und ihr Wohlbefinden zu begleiten. 

Als Anna zu mir kam, war sie eine engagierte, aber zunehmend überforderte Marketing-Spezialistin. 

Ihre Tage waren gefüllt mit Aufgaben, die sie mehr als Pflicht denn als Bereicherung empfand. 

Trotz ihres Einsatzes empfand sie sich oft am Ende des Tages als erschöpft und unzufrieden mit ihrer Produktivität.

In unseren Sitzungen konzentrierten wir uns darauf, Annas Bewusstsein für ihre aktuellen Arbeitsmuster zu schärfen und Wege zu finden, wie sie mehr Flow in ihren Alltag integrieren könnte, basierend auf den Erkenntnissen von Mihály Csíkszentmihályi. 

Wir arbeiten daran, ihre Ziele klar zu definieren und Aufgaben so zu strukturieren, dass sie eine Balance zwischen Herausforderung und Fähigkeit boten – ein Schlüsselelement für das Erreichen von Flow.

Besonders erinnere ich mich an eine Sitzung, in der Anna erzählte, wie sie eines Tages ganz in ein Projekt versunken war, an dem sie besonders interessiert war. 

Sie berichtete, wie sie alle Ablenkungen eliminierte, sich klare Ziele setzte und sich kontinuierlich der Aufgabe widmete. 

Die Stunden vergingen wie im Flug, und als sie ihre Arbeit betrachtete, war sie nicht nur zufrieden mit dem Ergebnis, sondern fühlte sich auch energiegeladen und inspiriert – ein perfektes Beispiel für ein Flow-Erlebnis. 

Dies war der Moment, in dem Anna erkannte, wie mächtig das Flow-Erlebnis sein kann.

Daraufhin integrierte Anna gezielt Techniken in ihren Alltag, um diesen Zustand zu erreichen. 

Wir besprechen, wie wichtig es ist, regelmäßige Pausen zu planen, Multitasking zu vermeiden und sich Zeiten für ungestörtes Arbeiten zu reservieren, um die intrinsische Motivation und das Flow-Erlebnis zu maximieren. 

Auch die Rolle der Achtsamkeit wurde ein zentraler Punkt in unserer Arbeit, ähnlich wie die Prinzipien der Flow-Theorie von Mihály Csíkszentmihályi. 

Anna übte, im Hier und Jetzt zu bleiben und ihre Aufmerksamkeit bewusst zu steuern, war ihr halb, schneller und öfter in den Flow-Zustand zu gelangen.

Annas Geschichte ist ein wunderbares Beispiel dafür, wie die bewusste Anwendung von Strategien zur Förderung des Flow-Zustands nicht nur die Produktivität steigert, sondern vor allem das Wohlbefinden verbessert. 

Ihre Erfahrung zeigt, dass Arbeit nicht nur eine Reihe von Aufgaben ist, die es zu bewältigen gilt, sondern eine Quelle tieferer Zufriedenheit und persönlicher Entwicklung sein kann, wenn wir lernen, unsere mentale Ausrichtung und unsere Arbeitsumgebung entsprechend zu gestalten.

Fazit

Flow im Job und im Beruf ist nicht nur eine Frage der richtigen Aufgabenwahl oder der Minimierung von Ablenkungen. 

Es ist ein umfassender mentaler Zustand , der Selbstkenntnis , Zielklarheit , eine positive Einstellung , Stressbewältigungsfähigkeiten , Achtsamkeit und die Prinzipien der Flow-Theorie von Mihaly Csíkszentmihályi. 

Durch die Integration dieser mentalen Aspekte in den Arbeitsalltag kann nicht nur die Produktivität gesteigert, sondern auch das persönliche Wohlbefinden verbessert werden. 

Ein Mentalcoach kann dabei unterstützen, diese Fähigkeiten zu entwickeln und so einen dauerhaften Zugang zum Flow-Zustand zu finden. 

Indem wir lernen, unseren Geist zu schulen und bewusst Bedingungen für Flow zu schaffen, eröffnen wir uns die Möglichkeit, Arbeit nicht nur als Pflicht, sondern als bereichernde und erfüllende Tätigkeit zu erleben.

Es lohnt sich auch, diesen Zustand bewusst anzustreben und die eigenen Arbeitsroutinen entsprechend anzupassen.

Hermann Krottenmaier 
Mentalcoach & Mentaltrainer

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